Ein Tag im Kinderhaus

Die Montessori Pädagogik im Gruppenalltag

 

  • Wiederkehrende Rituale gehören zum festen Bestandteil des Gruppenalltags. Sie geben dem Tag eine feste Struktur und stellen damit Sicherheit und Orientierung für die Kinder her und tragen dazu bei, dass sich die Kinder zunehmend selbsttätig und selbstständig bewegen können.
  • Die Raumgestaltung in den Gruppen wird regelmäßig und kritisch nach den Grundlagen der vorbereiteten Umgebung überprüft.
  • Als weitere Hilfsmittel für Struktur und Ordnung dienen Visualisierungen durch Magnetwände, Symbole sowie Namensschilder.
  • Das Aufgreifen der Themen der Kinder und die Möglichkeit zum selbst entdeckenden Lernen ist Grundlage für Projektarbeit.
  • Die einzelnen Kinder werden gemäß ihren individuellen Bedürfnissen betreut und gefördert. Als Grundlage dazu dient die genaue Beobachtung im Gruppenalltag.
  • Im Gruppenalltag ist die Erzieherin nicht nur als Aufsichtsperson präsent sondern sie baut eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern auf und motiviert sie aktiv zu sein.

 

Ein Tag in der U3-Gruppe

Die Kinderhauskinder werden morgens bis 9.00 Uhr ins Kinderhaus gebracht. Für die Kinder spielt die persönliche Begrüßung durch die Bezugsperson eine besonders wichtige Rolle. Bei der Begrüßung im Flur ist es für die Kinder bedeutsam, ihr eigenes Foto an die „Wer ist heute da! – Wand“ zu heften. Hierbei bekommen die Kinder eine Übersicht darüber, welche Kinder schon in der Gruppe sind und welche noch fehlen. Der mit Kindern gemeinsam gedeckte Tisch, lädt täglich zu einem gesunden Frühstück ein. Die Woche ist für die Kinder strukturiert, ein Morgenkreis bietet Orientierung im Tagesverlauf. Außerdem ist regelmäßig einmal die Woche Turnen. Für die Freiarbeit und spontane kleine Angebote und Beschäftigungen für einzelne Kinder oder Kleingruppen bleibt den Kindern täglich Zeit. Jeden Tag ist außerdem vorgesehen, im Garten zu spielen oder einen Ausflug zu machen. Zwischen 11.30 – 12.00 Uhr gibt es Mittagessen, anschließend beginnt die Phase des Mittagsschlafs. Nach dem Wachwerden ist wieder eine Freispielphase, und nach der Zwischenmahlzeit am Nachmittag werden die Kinder nach und nach von ihren Eltern abgeholt. Die Kinder können bei Bedarf auch nach dem Mittagessen abgeholt werden.

 

Ein Tag in der Gruppe der größeren Kinder

Wie in den U3-Gruppen begrüßt ein/e Mitarbeiter*in die Kinder beim Ankommen im Flur. Dort verabschieden sich die Eltern, damit keine Unruhe in der Gruppe entsteht. Mit den ersten Kindern wird gemeinsam das Frühstück vorbereitet. Die Kinder können in der Zeit von ca. 7.30–10.30 Uhr frei entscheiden, wann und mit wem sie frühstücken wollen.
Sich selbst einschenken und ein Brot zu streichen und anschließend das eigene Geschirr abzuwaschen, abzutrocknen und an den vorgesehenen Platz zurückzustellen, verlangt ein hohes Maß an Bewegungskoordination und Orientierung. So werden Selbstständigkeit, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, das Erleben von Selbstwirksamkeit und auch das Sozialverhalten gefördert.

Im Laufe des Vormittags findet an ca. 3 Tagen ein Morgenkreis statt. Dieser gibt Raum für unterschiedlichste Themen, Lieder, Geschichten und Spiele. Der jahreszeitliche Rhythmus und Themen zur Entdeckung der Welt werden thematisch und inhaltlich in diese Runde eingebunden. Einen wichtigen Bestandteil des Kinderhausalltags bildet die Freiarbeit, die sowohl in dem Gruppen- und dem Nebenraum als auch draußen stattfinden kann. Einmal pro Woche gehen die Kinder in die Turnhalle. Für die zukünftigen Schulkinder findet außerdem ab Oktober ein Schulkinderprojekt statt. Mittags essen die Kinder der Gruppe an Tischen mit 4–8 Personen. Anschließend erfolgt eine Ruhephase. Jüngere Kinder können einen Mittagsschlaf machen. Die anderen ruhen aus, während ihnen vorgelesen wird.
Eine zweite Freiarbeitsphase schließt sich an, in dieser bekommen die Kinder noch eine kleine Zwischenmahlzeit und werden dann nach und nach von ihren Eltern abgeholt.

 

Mahlzeiten

In den Gruppen wird kein Frühstück mitgebracht. Die Erzieher*innen kaufen teilweise gemeinsam mit den Kindern die Zutaten für ein Frühstück ein. Die Erzieher*innen bereiten es morgens zusammen mit den Kindern frisch zu. Neben Brot, verschiedenen Aufstrichen, Gemüse und Obst, Müsli sowie Tee und Wasser bereichern Milch und Joghurt vom Gut Wilhelmsdorf das gleitende Frühstück.
Das Mittagessen für die Kinder liefert der Koch Siggi Brodehl, der ein Catering-Unternehmen auf Gut Wilhelmsdorf in Eckardtsheim führt. Er verwendet überwiegend regionale Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung. Die wechselnden Gerichte sind in der Regel viermal in der Woche vegetarisch und einmal gibt es Fleisch.
Nachmittags wird ein Snack mit reichhaltig Obst und Rohkost sowie Brot o.ä. angeboten.
Prinzipiell achten die Erzieher*innen darauf, dass die Kinder ausreichend Wasser/Tee trinken.

Linda stellte heute Morgen unsere Stühle zu einem Stuhlkreis auf und sang dabei ein Lied, welches sie aus dem Morgenkreis kennt.  So ist es heut Morgen bei uns gewesen. :-)

Eltern

Nur darauf kommt es an: Die innere Kraft des Kindes für seine Bildung zu nutzen.

Maria Montessori

Ich find den Garten gut, weil es da eine Rutsche gibt.

Kind

Ich mag die Ruhezeit, weil es da so schön leise ist und ich mich gut entspannen kann.

Kind